Am „Tag der Deutschen“ siegte bei den Herren zum dritten Mal Jan Frodeno und bei den Damen überraschend die Bayreutherin Anne Haug, Auch beide Katzwanger Athleten bewiesen in diesem Rennen, dass sie mit Recht zur Weltspitze in ihrer Altersklasse gehören.
Samstag, 12.Oktober 2019. Der Arbeitstag beginnt für Brigitte Beil (zum 8. Mal dabei) und Oliver Michel (zum ersten Mal qualifiziert) gegen 4:00 Uhr morgens mit dem Aufstehen, kurzem Frühstück und Abfahrt zum Startort in Kona am Pier. Startnummer aufbringen, Wiegen und das Fahrrad mit der notwendigen Nahrung und Getränken bestücken und nochmals kontrollieren. Dann soll`s losgehen, erstmals in verschiedenen Startgruppen. Dieses Weltmeisterschafts-Rennen gilt als das härteste der Welt und ist in seinem Ausgang aufgrund der extremen Wetterbedingungen nicht vorhersagbar. Etwa 2500 Athleten hatten sich bei Wettkämpfen weltweit für die IRONMAN-WM qualifiziert und sich monatelang darauf vorbereitet. Unter diesen sind auch Brigitte Beil und Oliver Michel vom TSV Katzwang 05. Sie gehören zu den erfahrenen Altersklassentriathleten aus Mittelfranken und sind in guter Form. Beide hatten als erstes Ziel zu finishen.
Die Bucht von Kona zeigte an diesem Morgen eine leicht wellige See für die 3,86 km Schwimmen, es gab aber keine weiteren Schwierigkeiten. Auf der 180 km langen welligen Radstrecke herrschten wieder einmal nicht berechenbare Winde, so dass überwiegend mit Gegenwind gefahren werden musste. Dazu kamen noch Windböen in Sturmstärke im höheren Teil der Strecke, was zu vielen Stürzen führte. Auf der Laufstrecke war es teilweise sonnig, oft auch bedeckt, bei Temperaturen um die 30 Grad und extremer Luftfeuchtigkeit.
Brigitte Beil startet in der Altersklasse der 60-jährigen. Sie kam mit sehr guten 1:15 h aus dem Wasser. Der Wind auf der Radstrecke wurde ihr Problem. Fast die gesamten 180 km bei Gegenwind und starken Böen fahren zu müssen zehrte doch sehr an den Kräften. Sie stieg dennoch als vierte vom Rad. Doch bereits nach einigen Kilometern Laufen verließen sie langsam die Kräfte. Wie auch bei vielen Favoriten hatte der Kampf mit dem Wind auf dem Rad viel Kraft gekostet. Mit einer Gesamtzeit von 13:02 h erkämpfte sie sich dennoch einen 9. Platz , war damit beste Deutsche und erreichte damit wieder eine besondere Leistung unter den 44 gestarteten Konkurrentinnen.
Oliver Michel hatte sich in Südafrika zum ersten Mal für Hawaii qualifiziert und sich seinen Traum wahr gemacht. Er startet in der AK 50 und ging unbelastet, dennoch beeinflusst von den Veranstaltungen und dem Trubel im Vorfeld an den Start. Sein Rennen begann mit einer guten Schwimmzeit von 1:18 h. Mit 5:49 h auf der windigen, harten Radrunde zeigte er wiederum eine starke Leistung. Seine Paradedisziplin, das Laufen, absolvierte er in der Marathonzeit von 3:35 h und erreichte so eine Gesamtzeit von 10:51 h. Ein hervorragendes Rennen für ihn bei seiner ersten Teilnahme, gleich belohnt mit einem Platz im ersten Drittel des Teilnehmerfeldes seiner AK.
Wieder einmal ein erfolgreicher Auftritt der Katzwanger Triathleten, ein unvergessliches Erlebnis auf Hawaii und ein hervorragender Saisonabschluss. Die beiden waren die ganz wenigen, die Mittelfranken vertreten konnten und haben das gut gemacht. Die WM von 2019 werden beide u.a. wegen der extremen Windsituation auf dem Rad wohl nicht vergessen.