Ironman Frankfurt

Am 02. Juli war es wieder so weit: Der Ironman Frankfurt lockte wieder rund 3.200 Triathleten aus der ganzen Welt nach Hessen. Bei den Profis waren dieses Jahr allerdings nur Frauen am Start, die Männer hatten bereits zuvor in Hamburg um die Ironman-EM-Titel gekämpft. Vom TSV Katzwang war auch Oliver Michel mit am Start.

In Frankfurt wird die 3,8 km lange Schwimmstrecke am Langener Waldsee geschwommen. Bis zuletzt war wegen der zuvor hohen Temperaturen unklar, ob mit oder ohne Neoprenanzug geschwommen wird. 1 Stunde vor dem Start war dann klar, dass bei einer Wassertemperatur von 22,7 Grad die Profifrauen ohne, die AK-Athleten dagegen mit Neo an den Start gehen durften. Bei Lufttemperaturen von 14 Grad und merklichem Wind waren die meisten AK-Athleten sicherlich dankbar dafür. Die Profis starteten um 6.20 Uhr ihr Rennen, die Altersklassenathleten folgten ab 6.40 Uhr mit einem Rolling Start. Oliver startete um 6.49 Uhr gut vorbereitet sein Rennen.

Die Schwimmstrecke war in diesem Jahr leicht geändert worden, der eingebaute kurze Landgang ist geblieben. Bojen dienten als Markierung für die verwinkelte Strecke, waren aber aufgrund der teils dunklen Farbe schwer auszumachen. Bei den Profidamen hat die 1. Verfolgergruppe sogar kurzzeitig die Orientierung verloren und sich „verschwommen“ und damit wertvolle Minuten auf die Führungsgruppe verloren. Oliver legte die Strecke ohne größere Umwege mit einer Schwimmzeit von 1:12 Std zurück.

Danach standen 184 Kilometer Rennradfahren in zwei Runden durch die Umgebung von Frankfurt auf dem Programm. Hier war der auffrischende und teils auch recht böige Wind vermehrt hinderlich. Die Vorjahressiegerin Daniela Bleymehl musste auf der Radstrecke sogar entkräftet und unterkühlt aus dem Rennen ausscheiden. Oliver meisterte die anspruchsvolle Strecke mit 1.600 hm in einer Zeit von 5:33 Std. und konnte dann auf seine Paradedisziplin Laufen wechseln.

Der abschließende Marathon mit 42,2 Kilometer geht in vier Runden im Zentrum von Frankfurt entlang beider Mainufer und an der Frankfurter Skyline vorbei. Durch die mehrfachen Runden ist für die Zuschauer ein schneller Wechsel der Position und mehrfaches Anfeuern der Sportler problemlos möglich. Die Athleten profitieren dadurch aufgrund des großen Zuschauerfeldes und der tollen und anfeuernden Stimmung(snester). Aufgrund der  angenehmen Lufttemperatur um die 20 Grad war dieses Jahr mal kein Hitzrennen angesagt, dafür mussten die Sportler mit dem stetigen Wind kämpfen. Oliver nutzte seine Chance und lief den schnellsten Marathon in seiner Altersklasse mit 3:20 Std. Und der Zieleinlauf am historischen „Römerberg“ im Herzen der Frankfurter Altstadt ließ ihn kurzzeitig alles Leiden auf der Strecke vergessen.

Mit einer Gesamtzeit von 10:14 Std. sicherte sich Oliver Michel mit nur 7 Sekunden Rückstand auf den Zweitplatzierten einen Podiumsplatz und wurde 3. Europameister in seiner Altersklasse.

Mit dieser hervorragenden Zeit konnte er sich auch zum zweiten Mal in der Langdistanz für die Ironman-Weltmeisterschaft qualifizieren. Da Oliver aber bereits dieses Jahr Ende August an der Halbdistanz-WM in Finnland teilnehmen wird, hat er den Teilnahme-Slot nicht angenommen.

Alles in allem ein fast perfektes Rennen und: Frankfurt kann nicht nur „Hitze“, sondern auch „Wind“.